Kandierter Staudensellerie mit Fourme d’Ambert und gerösteten Walnüssen

Kandierter Staudensellerie mit Fourme d’Ambert und gerösteten Walnüssen

6. Juni 2017

Ein Dessert, wie es passender für mich nicht sein könnte: nicht zu süß, nicht klassisch, keine typischen Patisserie-Komponenten.

Hinweis: Das Titel-Foto ist von Christine Blei.

Für das Menü bei meinem zweiten Supperclub entschied ich mich für zwei Dessert-Gänge. Der erste Gang: Gemüse mit Käse, drei Komponenten, keine Komplexität, simple Aromenführung, wenig unterschiedliche Texturen oder Temperaturen, puristisch.

Hauptbestandteil des Desserts ist Staudensellerie, kandiert. Dafür setze ich Läuterzucker an, in diesem Fall in einem Mischverhältnis von 1:1. Auf ein Teil Wasser kommt also ein Teil Zucker. Wasser und Zucker koche ich mit den Staudenselleriestücken einmal auf, entnehme diese und lasse beides abkühlen. Danach gebe ich die Stücke zum kalten Läuterzucker und lasse sie über Nacht ziehen. Diese Prozedur wiederhole ich noch weitere vier Mal. Danach ist der Staudensellerie kandiert, schmeckt süß, ein unglaublich guter Geschmack.

Kandiert hält der Staudensellerie im Läuterzucker auch eine gewisse Zeit.

Dazu passt ein milder Blauschimmelkäse, die Käse-Affineuse meines Vertrauens empfahl mir einen Fourme d’Ambert aus der Auvergne, hergestellt aus der Milch der Salers-Kühe. Diese geben eher wenig, dafür aber fettreiche Milch, was an den geografischen Gegebenheiten liegt: die Region ist bergig, erloschene Vulkane und Hochplateaus bestimmen die Landschaft. Der geschmack ist nicht so intensiv wie der eines Roqueforts, der Käse hält sich angenehm im Hintergrund, harmoniert gut mit der Süße und dem Staudensellerie sowieso.

Darüber reibe ich geröstete Walnüsse und garniere das Dessert mit Staudenselleriegrün. Dazu empfahl mir Sommelier Martin Kössler einen Riesling von Wagner & Stempel (2015er Siefersheimer Risling “Kabinett”), ein perfect match.

Rezept

Dauer: etwa 5 Tage für den kandierten Staudensellerie, Zubereitungszeit 30 Minuten

Zutaten (für 4 Personen):

8 Stangen Staudensellerie
500 ml Wasser
500 g Zucker
100 g Fourme d’Ambert
50 g Walnüsse

Zubereitung:

1 Für den kandierten Staudensellerie Wasser und Zucker in einem Topf vermischen, langsam erhitzen, nicht kochen lassen. Rühren, bis sich der Zucker vollständig aufgelöst hat.

2 Den Staudensellerie in etwa 15 cm lange Stücke schneiden, das Grün behalten. Die Stücke zum Läuterzucker geben und 10 Minuten erhitzen. Entnehmen, Läuterzucker und Staudensellerie auskühlen lassen. Staudensellerie wieder zum Läuterzucker geben und über Nacht ziehen lassen. Procedere an vier Folgetagen wiederholen.

3 Die Walnüsse etwa 5-6 Minuten bei 180 °C rösten.

4 Auf jedem Teller eine Stange Staudensellerie anrichten. Einen Streifen Fourme d’Ambert daneben anrichten. Geröstete Walnüsse über Staudensellerie und Käse reiben, mit dem Staudenselleriegrün garnieren.

Dazu passt: Wagner & Stempel 2015 Siefersheim Riesling “Kabinett”

Fotos: Christine Blei

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Ein Dessert, wie es passender für mich nicht sein könnte: nicht zu süß, nicht klassisch, keine typischen Patisserie-Komponenten.

Hinweis: Das Titel-Foto ist von Christine Blei.

Für das Menü bei meinem zweiten Supperclub entschied ich mich für zwei Dessert-Gänge. Der erste Gang: Gemüse mit Käse, drei Komponenten, keine Komplexität, simple Aromenführung, wenig unterschiedliche Texturen oder Temperaturen, puristisch.

Hauptbestandteil des Desserts ist Staudensellerie, kandiert. Dafür setze ich Läuterzucker an, in diesem Fall in einem Mischverhältnis von 1:1. Auf ein Teil Wasser kommt also ein Teil Zucker. Wasser und Zucker koche ich mit den Staudenselleriestücken einmal auf, entnehme diese und lasse beides abkühlen. Danach gebe ich die Stücke zum kalten Läuterzucker und lasse sie über Nacht ziehen. Diese Prozedur wiederhole ich noch weitere vier Mal. Danach ist der Staudensellerie kandiert, schmeckt süß, ein unglaublich guter Geschmack.

Kandiert hält der Staudensellerie im Läuterzucker auch eine gewisse Zeit.

Dazu passt ein milder Blauschimmelkäse, die Käse-Affineuse meines Vertrauens empfahl mir einen Fourme d’Ambert aus der Auvergne, hergestellt aus der Milch der Salers-Kühe. Diese geben eher wenig, dafür aber fettreiche Milch, was an den geografischen Gegebenheiten liegt: die Region ist bergig, erloschene Vulkane und Hochplateaus bestimmen die Landschaft. Der geschmack ist nicht so intensiv wie der eines Roqueforts, der Käse hält sich angenehm im Hintergrund, harmoniert gut mit der Süße und dem Staudensellerie sowieso.

Darüber reibe ich geröstete Walnüsse und garniere das Dessert mit Staudenselleriegrün. Dazu empfahl mir Sommelier Martin Kössler einen Riesling von Wagner & Stempel (2015er Siefersheimer Risling “Kabinett”), ein perfect match.

Rezept

Dauer: etwa 5 Tage für den kandierten Staudensellerie, Zubereitungszeit 30 Minuten

Zutaten (für 4 Personen):

8 Stangen Staudensellerie
500 ml Wasser
500 g Zucker
100 g Fourme d’Ambert
50 g Walnüsse

Zubereitung:

1 Für den kandierten Staudensellerie Wasser und Zucker in einem Topf vermischen, langsam erhitzen, nicht kochen lassen. Rühren, bis sich der Zucker vollständig aufgelöst hat.

2 Den Staudensellerie in etwa 15 cm lange Stücke schneiden, das Grün behalten. Die Stücke zum Läuterzucker geben und 10 Minuten erhitzen. Entnehmen, Läuterzucker und Staudensellerie auskühlen lassen. Staudensellerie wieder zum Läuterzucker geben und über Nacht ziehen lassen. Procedere an vier Folgetagen wiederholen.

3 Die Walnüsse etwa 5-6 Minuten bei 180 °C rösten.

4 Auf jedem Teller eine Stange Staudensellerie anrichten. Einen Streifen Fourme d’Ambert daneben anrichten. Geröstete Walnüsse über Staudensellerie und Käse reiben, mit dem Staudenselleriegrün garnieren.

Dazu passt: Wagner & Stempel 2015 Siefersheim Riesling “Kabinett”

Fotos: Christine Blei

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7 Comments

  1. Barbara 6. Juni 2017 at 18:30 - Reply

    Staudensellerie ist so vielseitig! Ich mag es, ihn nicht immer nur herzhaft zuzubereiten. Die Kombination mit Blauschimmelkäse und Walnuss ist ja fast klassisch – und in süß ganz neu. Super!

    • Uwe 7. Juni 2017 at 07:27 - Reply

      Freut mich! Ja, das Gericht hat mir bislang viel Freude bereitet!

  2. Esther 2. August 2017 at 10:35 - Reply

    Hallo Uwe, ich bin zufällig über Deinen Blog gestolpert und daran hängen geblieben! Wirklich tolle, ausgefallene Rezeptideen und super schöne Fotos!
    (Ich sammle gerne Rezeptideen, insbesondere für Hochzeiten (Fingerfood, Getränke, Desserts..) für meine Brautpaare bei Pinterest).
    Liebe Grüße
    Esther

    • Uwe 3. August 2017 at 10:09 - Reply

      Danke Dir Esther, das freut mich sehr!

  3. Christel aus Berlin 24. Januar 2020 at 12:03 - Reply

    Hallo Uwe, auch ich esse Staudensellerie gern, und besonders gerne karamellisiert. Dein Rezept regt mich daher sehr zum Nachmachen an. Eine Frage habe ich nur dazu: Wenn ich den Staudensellerie insgesamt 5 x für 10 Minuten erhitze, wird er dann nicht zu weich? Bzw. wie handhabst du es, damit er knackig bleibt?

    Gespannte Grüße
    Christel aus Berlin

  4. Bernd 18. September 2020 at 20:13 - Reply

    Tolles Rezept,
    wird der Staudensellerie vor dem Anrichten denn nochmal, also sozusagen das letzte Mal erhitzt, oder kommt er aus dem Kühlschrank auf den Teller?

  5. Stefan Buechs 22. Dezember 2020 at 12:15 - Reply

    Ein tolles Rezept! Ich habe den Sellerie auf Vorrat produziert, der ist kandiert eine Weile haltbar. Jetzt habe ich eine gute Portion Läuterzucker mit Selleriearoma übrig. Hat jemand eine Idee, wie ich ihn einsetzen könnte?

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