Ich nehme meinen Geburtstag zum Anlass, um einmal im Jahr ein ausladendes Buffet für einige Freunde zuzubereiten. Das Buffet findet nun seit drei Jahren statt und entwickelt sich langsam aber sicher zu einer Institution in meinem Kalender.

Ich nehme mir dann zwei Tage Zeit für das Kochen und bereite sukzessive alle Speisen zu. Meist unterstützt mich Ralf für ein paar Stunden, was vor allem kurz vor dem Eintreffen der Gäste eine große Hilfe ist, wenn alle Gerichte final abgeschmeckt, angerichtet und finalisiert werden. Mit seiner Hilfe schaffe ich es dann, eine halbe Stunde vor Beginn der Party fertig zu sein, inklusive sauberer Küche (“Och nee, so viel Arbeit war’s nicht, siehste ja, die Küche ist kaum benutzt…”).

Die Planungen für das Buffet starten derweil schon einige Wochen früher. Da werden Kochbücher gewälzt, Listen geschrieben und Menüs zusammengestellt. Wichtige Kriterien: Die Speisen müssen kalt schmecken und ein Teil muss sich am Tag vorher gut vorbereiten lassen. Und zueinander passen müssen die Gerichte natürlich auch. Da das Buffet immer im Oktober stattfindet, sind die Zutaten meist herbstlich-kräftig. Dieses Jahr habe ich viel mit Kartoffeln, Kürbis, Roquefort, Ente und Krabben zubereitet. Bestimmte Muster wiederholen sich, um die Gerichte auch aufeinander abzustimmen. Denn mein Ziel ist es, dass die Gäste möglichst viele Gerichte probieren können, und sich nicht einmal den obligatorischen Pappteller (Ieeeh!) volladen und dann die kulinarische Reise sofort auf dem Sofa beenden. Meine Gerichte gibt’s in Gläsern, kleinen Take-Away-Portionen, von denen durchaus mehrere gegessen werden können. Oder geteilt. Und diskutiert. Und philosophiert. Und kritisiert. Und gerne auch gelobt.

Das kulinarische Erlebnis steht im Vordergrund – und das ist gut so. Schließlich sind die Köstlichkeiten wesentlich schneller verzehrt, als sie entstehen. Dafür ist der Moment, wenn alle Gerichte auf dem Tisch stehen und ich den Gästen erklären kann, was da auf sie zukommt, wunderschön. Da steht man gefühlt vor einer Meute ausgehungerter Wölfe, die nur darauf warten, dass man seinen Sermon beendet, Platz gemacht und das Buffet für eröffnet erklärt hat. Zack, los geht’s.

Dieses Jahr gab es 15 Gerichte, davon zwei Desserts. Die Rezepte werden nach und nach auf dem Blog veröffentlicht (denn bis auf drei Gerichte sind noch alle unverbloggt).

  1. Pimientos de Padrón, spanisches Roulette
  2. Causa Rellena mit Krabbenfleisch und Avocado, peruanische Spezialität
  3. Thai-Hähnchen Avocado-Limette, im Glas serviert
  4. Entenbrust mit Feldsalatmousse, Apfel und Wasabinüssen, Abgefahrenes im Glas frei nach Roland Trettl
  5. Hokkaido-Salat mit Radiccio, Kürbis mal anders
  6. Geschmorte Süßkartoffeln mit sanft gegartem Kassler und dreierlei Saucen, mein Highlight des Abends
  7. Bulgur mit Entenbrust auf orientalische Art, im Glas serviert und viel zu schnell leer gelöffelt
  8. Makkaroni mit Rapunzel, Roquefort & Birne, im Glas serviert
  9. Mit karamellisierten Ingwer-Walnüssen gefüllte Roquefort-Datteln, kommen spießig daher
  10. Mandel-Curry mit schonend gegartem Schweinefilet, Masse mit Klasse
  11. Maronen-Zimt-Shot mit Chili-Schaum, im Reagenzglas serviert
  12. Kichererbsencrème mit Nordseegarnelen, auf Löffeln serviert
  13. Focaccia, klassische Beilage
  14. Zwetschgenragout mit Mandelmousse, feine Aromen
  15. Pistazien-Parfait mit Rotweinsauce, der krönende Abschluss

Das Feedback war sehr positiv: Es gab wohl keine Ausreisser nach unten, dafür aber verschiedene persönliche Highlights. Sehr schnell leer war die Platte mit den geschmorten Süßkartoffeln und dem Kassler, ebenso die Causa Rellena, die Datteln und die Kichererbsencrème. Die beiden Desserts fanden zudem auch besonderen Anklang.

Die nächsten Wochen blogge ich nach und nach alle Rezepte und auch meine Planungsunterlagen, falls jemand eine Vorlage braucht. Es war viel Arbeit, die hat sich aber definitv gelohnt. Ich freue mich schon jetzt auf das nächste Jahr…