Tee-Mythen: Die 3- bis 5-Minuten-Regel

Tee-Mythen: Die 3- bis 5-Minuten-Regel

Veröffentlicht am 19. Juni 2011 |

Lesezeit: 2 Minuten

undefined Schon meine Mutter brachte mir bei: „Kind, wenn du vom Tee wach werden willst, lass ihn drei Minuten ziehen. Willst du ihn aber abends trinken, lieber fünf Minuten.“ Das habe ich jahrelang nicht hinterfragt und immer gründlich – mithilfe von digitalen Teeuhren – umgesetzt. Jetzt kommt’s: Die Regel stimmt nicht. Zumindest nicht ganz. Nicht alle Weisheiten, die uns unsere Eltern und Großeltern mitgeben, entsprechen der Wirklichkeit, auch wenn meine Mutter davon natürlich heute nichts wissen mag.

Die Stärke eines Tees liegt an der Sorte

Wie anregend ein schwarzer oder grüner Tee wirkt, wird hauptsächlich durch zwei Stoffe bestimmt: Koffein und Gerbstoffe. Und je nach Sorte wird beim Überbrühen in der gleichen Ziehzeit weniger oder mehr Koffein im Tee gelöst. Beim dunklen Schwarztee Assam wird Koffein zum Beispiel schneller gelöst, als beim feinen Darjeeling. Auch weil Assam-Tee viel später geerntet und im Anschluss sehr lange fermentiert wird. Wie stark ein Tee anregt, liegt also zum Großteil an der Teesorte.

Und jetzt zur Minuten-Regel: Bei einer kurzen Ziehzeit von zwei bis drei Minuten geht der größte Anteil des Koffeins in den Aufguss über, jedoch nur ein geringer Anteil der Gerbstoffe. Die Gerbstoffe würden später einen Teil der Wirkung des Koffeins unterbinden. Tendenziell regt eine kürze Ziehzeit beim Tee also stärker an, als eine längere.

Je länger der Tee zieht, desto bitterer wird er

Je länger der Tee zieht, desto mehr Gerbstoffe lösen sich aus dem Blatt in den Aufguss. Diese Gerbstoffe sollen beruhigend wirken, erzeugen aber einen bitteren Geschmack.

Lassen Sie Schwarz- und Grüntee also nicht zu lange ziehen, sonst wird der Tee bitter und ist für die meisten Geschmäcker nicht mehr zu genießen. Wie lange genau der Tee ziehen darf, hängt von der Teesorte ab. Meist liegt dies aber zwischen ein und zweieinhalb Minuten (Weißer und Grüner Tee) und zwei bis drei Minuten bei Schwarzem Tee.

 

Julia Amann ist Projektmanagerin in der digitalen Werbeagentur Spirit Link Medical in Erlangen. Mit Alexander Poetsch, Inhaber des Teefachgeschäfts “Evas Teeplantage” in Nürnberg, teilt sie die Leidenschaft für japanischen Grüntee und Darjeeling.

Im Blog Teepod.de schreiben die beiden seit 2008 Tipps und Tricks zur Teezubereitung, posten Teevideos und Rezepte mit Tee. Ein Teeglossar und Artikel zu Geschichte und Anbau von Tee erklären die wichtigsten Basics zum Thema und auch die Leser kommen im Blog zu Wort: In den „Interviews mit Teeliebhabern“ stellt Teepod.de immer wieder interessante Menschen vor, die sich ein Leben ohne Tee nicht vorstellen wollen.

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Die Stärke eines Tees liegt an der Sorte

Wie anregend ein schwarzer oder grüner Tee wirkt, wird hauptsächlich durch zwei Stoffe bestimmt: Koffein und Gerbstoffe. Und je nach Sorte wird beim Überbrühen in der gleichen Ziehzeit weniger oder mehr Koffein im Tee gelöst. Beim dunklen Schwarztee Assam wird Koffein zum Beispiel schneller gelöst, als beim feinen Darjeeling. Auch weil Assam-Tee viel später geerntet und im Anschluss sehr lange fermentiert wird. Wie stark ein Tee anregt, liegt also zum Großteil an der Teesorte.

Und jetzt zur Minuten-Regel: Bei einer kurzen Ziehzeit von zwei bis drei Minuten geht der größte Anteil des Koffeins in den Aufguss über, jedoch nur ein geringer Anteil der Gerbstoffe. Die Gerbstoffe würden später einen Teil der Wirkung des Koffeins unterbinden. Tendenziell regt eine kürze Ziehzeit beim Tee also stärker an, als eine längere.

Je länger der Tee zieht, desto bitterer wird er

Je länger der Tee zieht, desto mehr Gerbstoffe lösen sich aus dem Blatt in den Aufguss. Diese Gerbstoffe sollen beruhigend wirken, erzeugen aber einen bitteren Geschmack.

Lassen Sie Schwarz- und Grüntee also nicht zu lange ziehen, sonst wird der Tee bitter und ist für die meisten Geschmäcker nicht mehr zu genießen. Wie lange genau der Tee ziehen darf, hängt von der Teesorte ab. Meist liegt dies aber zwischen ein und zweieinhalb Minuten (Weißer und Grüner Tee) und zwei bis drei Minuten bei Schwarzem Tee.

 

Julia Amann ist Projektmanagerin in der digitalen Werbeagentur Spirit Link Medical in Erlangen. Mit Alexander Poetsch, Inhaber des Teefachgeschäfts “Evas Teeplantage” in Nürnberg, teilt sie die Leidenschaft für japanischen Grüntee und Darjeeling.

Im Blog Teepod.de schreiben die beiden seit 2008 Tipps und Tricks zur Teezubereitung, posten Teevideos und Rezepte mit Tee. Ein Teeglossar und Artikel zu Geschichte und Anbau von Tee erklären die wichtigsten Basics zum Thema und auch die Leser kommen im Blog zu Wort: In den „Interviews mit Teeliebhabern“ stellt Teepod.de immer wieder interessante Menschen vor, die sich ein Leben ohne Tee nicht vorstellen wollen.

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5 Comments

  1. Jens 20. Juni 2011 at 07:26 - Reply

    Eine spannende Serie. Was Tee angeht bin ich noch sehr unbedarft und freue mich daher schon auf den nächsten Artikel.

    • Uwe 20. Juni 2011 at 20:09 - Reply

      Mir ging’s da genauso. Umso besser, wenn Tee-Experten in der gleichen Firma arbeiten und schräg gegenüber sitzen…

  2. gunther 26. April 2014 at 16:22 - Reply

    Danke, Myth Busters sind einfach was Schönes.
    wieder schlauer. :)

    • Uwe 29. April 2014 at 07:51 - Reply

      Gern :D

  3. Detlef Speckmann 26. Dezember 2015 at 16:24 - Reply

    Interessen intensiv. Cool.

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