Reis zubereiten, wozu darüber überhaupt reden, magst Du Dir denken. Reis ohne Reiskocher perfekt zu garen ist gar nicht so einfach. Eine Anleitung.

Update: Dieser Artikel wurde am 18.09.2016 aktualisiert.

Du kennst das: Da bestellst Du bei Deinem Lieblingsasiaten ein Gericht, dabei meist perfekt gegarter Reis, noch bissfest, dennoch weich genug und angenehm duftend. Daheim versuchst Du, dieses Erlebnis zu reproduzieren, mit mäßigem Erfolg.

Deswegen habe ich im folgenden Artikel die Methode aufgeschrieben, die ich gerne verwende, um Reis zu kochen. Wichtig: Je nachdem, wen Du fragst, so wirst Du viele verschiedene Anleitungen bekommen. Auf der Welt wird Reis unterschiedlichst gekocht, die einzig wahre Anleitung gibt es nicht.

Meine Anleitung verfolgt das Ziel, eine Alternative zu matschigem, überkochten Reis zu bieten und eignet sich für alle, die zuhause keinen professionellen Reiskocher besitzen. Am besten funktioniert die Anleitung mit Langkorn-Reissorten wie Basmati.

Wie bei allen Dingen ist die Qualität des Ausgangsproduktes für das Endergebnis entscheidend. Verzichte auf Billig-Reis. Verzichte auf Kochbeutel. Verzichte auf die Massen-Produkte der Nahrungsmittelindustrie.

Hinweis: Meine Reis- und Risotto-Gerichte findest Du hier.

Schritt 1: Reis waschen

Einer der häufigsten Fehler bei der Zubereitung von Reis ist, diesen vor dem Kochen nicht zu waschen. Das Waschen entfernt Rückstände und überschüssige Stärke, die dazu führen würde, dass die Reiskörner kleben. Manche Reissorten (z. B. Basmati-Reis, Sushi-Reis) sollten sogar vor dem Kochen eingeweicht werden, um ein besseres Ergebnis zu erzielen. Für Wildreis ist es sogar zwingend nötig, dass dieser für mehrere Stunden im Wasser badet. Hinweise auf Dauer einer eventuell nötigen Wässerung finden sich zumeist auf den Packungen.

Schritt 2: Reis anbraten

Nach dem Waschen brate ich den Reis in einer Kasserolle an, bis er zu duften beginnt. Dabei karamellisiert die Stärke, was zum Einen mehr Aroma bedeutet (zumindest habe ich den Eindruck), zum Anderen aber verhindert, dass die Reiskörner übermäßig zusammenkleben.

Schritt 3: Ablöschen und Reis würzen

Nach dem Anbraten lösche ich den Reis mit Flüssigkeit ab. Faustregel: Auf einen Teil Reis gieße ich etwa 1,5 Teile Flüssigkeit. Wichtig: Die Flüssigkeit sollte heiß sein. Nach dem Aufgießen rühre ich den Reis einmal um.

In diesem Schritt hast Du zudem die Möglichkeit, den Reis zu würzen. Hierbei sind Deiner Fantasie keine Grenzen gesetzt. Es gibt viele Möglichkeiten, dem Reis Geschmack mitzugeben, je nachdem, was gut zu Deinem Rezept passt.

Hier kommen ein paar Ideen:

  • Salzen: Die einfachste Methode, für etwas Geschmack zu sorgen, ist den Reis leicht zu salzen
  • Statt Wasser Brühe verwenden: Du kannst den Reis auch in guter Brühe kochen. Der Vorteil: Bei der Absorptionsmethode nimmt der Reis die Brühe auf, Geschmack und Nährstoffe bleiben erhalten
  • Mit Kurkuma kannst Du den Reis gelb färben ohne geschmacklich zu stark Einfluss zu nehmen
  • Gewürzmischungen geben dem Reis eine bestimmte Note. Dafür eignen sich Klassiker wie Ras-el-Hanout oder Garam Masala. Du kannst aber auch Deine eigene Mischung kreieren.
  • Für Experimentierfreudige: Typisch indisch mit Vadouvan
  • Mein Favorit für asiatische Gerichte: Ganzer Kardamom, Curryblätter, etwas Salz, etwas Kurkuma, etwas Kreuzkümmel, eine Stange Zitronengras, etwas Ingwer.

Schritt 4: Reis ziehen lassen

Nach dem Umrühren reduziere ich die Hitze stark, schließe den Topf mit einem Deckel und lasse den Topf bei schwacher Hitze 15 Minuten unangetastet ziehen. Dabei nimmt der Reis das Wasser auf.

Der Vorteil: Durch die Absorption des Wassers musst Du am Ende der Garzeit nichts wegschütten – in diesem überschüssigen Wasser befinden sich auch immer Nährstoffe, die so verloren gehen.

Der Reis brennt bei dieser Methode nicht an, außer, Du hast die Temperatur nicht niedrig genug gestellt. Hier hilft nur ein wenig ausprobieren, da sich jeder Herd anders verhält.

Schritt 5: Auflockern

Am Ende der Garzeit entferne ich den Deckel und lockere des Reis mit einer Gabel oder einem Löffel auf, entferne ggf. Gewürz-Rückstände. Danach kannst Du den Reis servieren.

Guten Appetit!