Fenchel-Angelotti mit Paprika-Sugo

Fenchel-Angelotti mit Paprika-Sugo

22. April 2011

Mein letztes Wochenende war wirklich nicht von Erfolg gekrönt. Drei Gerichte – drei Katastrophen. Das hatte ich schon lange nicht mehr. Geschmacklich waren die Gerichte ok, meist waren sie optisch nur dermaßen daneben, dass ich mich schon fast schämte, sie meiner Frau vorzusetzen. Die Fenchel-Angelotti mit Paprika-Sugo sind geschmacklich der Knaller – gleichzeitig aber auch sehr aufwändig in der Herstellung.

Aufwändige Herstellung die sich lohnt

Ich stand für diese Pasta geschlagene drei Stunden in der Küche, dabei hatte ich den Nudelteig Tags zuvor schon aufgetaut. Aber Nudelbahnen ausrollen, Füllung herstellen, abkühlen lassen und dann ca. 60 Angelotti herzustellen kostet eben Zeit. Und Nerven. Das Rezept stammt aus Christian Rachs “Kochgesetzbuch”, aus dem ich schon begeistert das ein oder andere Rezept gekocht hatte. Nur diesmal lieferte Herr Rach keine gute Beschreibung zur Herstellung der Nudeln, mit dem Effekt, dass ich den Teig zu dünn ausrollte und auch bei der Fertigung den ein oder anderen Fehler machte, so dass viele der Angelotti im Wasser platzten und recht wässrig daherkamen.

Ein klasse Paprika-Sugo – und auch noch schnell herzustellen!

Ich bemerkte das Problem während der Herstellung, und veränderte meine Technik bei der letzten Nudelbahn etwas. Und die rettete mir das Leben – ich bekam wenigstens ein paar schöne Nudeln aus dem Topf auf den Teller. So frustrierend die Herstellung der Angelotti war, so begeistert war ich vom Paprika-Sugo. Dieser ist wirklich schnell herstellbar und eignet sich definitiv als Sauce zu Fertigpasta. Die Kombination aus Paprika, Kapern und Oliven passt wunderbar und ist eine schöne Abwechslung zur “normalen” Tomatensauce. Diesen Sugo werde ich definitiv öfter zubereiten. Und ich werde meine Nudelherstellungsfähigkeiten weiter trainieren. Grummel.

Rezept

Zutaten für die Fenchel-Angelotti mit Paprika-Sugo (für 2-3 Personen):

Für den Nudelteig:

Für die Füllung:

  • 1 große Fenchelknolle
  • 1/2 Zitrone (unbehandelt)
  • 2 EL Olivenöl
  • 2 Thymianzweige
  • 200ml Gemüsebrühe
  • 25g Parmesan
  • 100g Ricotta
  • 1 Ei
  • 2 EL Semmelbrösel

Für den Paprika-Sugo:

  • 2 gelbe Paprika
  • 2 rote Paprika
  • 2 Schalotten
  • 2 Knoblauchzehen
  • 3 EL Olivenöl
  • 1 EL schwarze Oliven
  • 2 EL Kapern
  • Salz, Pfeffer
  • 1/2 Bund frischer Basilikum

Zubereitung:

1 Den Pastateig mit Grieß entsprechend der Anleitung herstellen.

2 Nun stellen wir die Füllung her. Dafür den Fenchel waschen und in grobe Stücke schneiden. Die Schale der Zitrone abreiben und beiseite stellen, den Saft auspressen und mit dem Fenchel mischen. Etwas Olivenöl in einem Topf erhitzen und darin den Fenchel farblos anschwitzen. Mit der Gemüsebrühe ablöschen, mit Salz und Pfeffer würzen sowie den gekerbelten Thymian zugeben. Bei nicht ganz geschlossenem Deckel und mittlerer Hitze kochen, bis der Fenchel weich geworden ist.

3 In der Zwischenzeit den Backofen auf 220°C vorheizen. Die Paprika waschen und vierteln, das Gehäuse entfernen. Auf ein Backblech legen und solange im Ofen lassen, bis die Haut Blasen wirft. Dabei kann diese auch sehr dunkel werden. Aus dem Ofen nehmen und die Haut abziehen. Achtung, die Dinger sind heiß (oh Wunder – sie kommen aus dem Ofen. Ich habe mir die Flossen trotzdem verbrannt)!

4 Nun den Fenchel abgießen – den Fond dabei auffangen. Fenchel mit einem Pürierstab pürieren und auskühlen lassen. Danach mit dem Ricotta, dem Ei, den Semmelbröseln und dem geriebenen Parmesan mischen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken. Die Zitronenschalen zugeben.

5 Den Nudelteig mit einer Nudelmaschine zu dünnen Bahnen mit ca. 12 cm Breite auswalzen. Ich empfehle, nicht bis zur dünnsten Stufe zur walzen sondern die zweitdünnste Stufe als Endstufe zu nutzen. Die Bahnen halbieren und im oberen Bereich mit Eiweiß einpinseln. Die Fenchelfüllung mit einem Spritzbeutel im unteren Drittel der Teigbahnen auftragen. Anschließend die Teigbahn von unten nach oben zuklappen (quasi die Füllung nach oben rollen). Die Teigrolle mit einem Löffelstiel alle 2cm eindrücken. Der Löffelstiel sollte 0,5cm breit sein und ebensobreite Einkerbungen hinterlassen. Die Angelotti an diesen Einkerbungen mit einem Messer oder Nudelrad auseinanderschneiden. Die Nudeln auf einem mit Mehl und Grieß bestäubten Blech zugedeckt gekühlt lagern.

6 Nun können wir den Sugo aufsetzen. Dafür die Schalotten und den Knoblauch in feine Würfel schneiden, ebenso die gehäuteten Paprika. Etwas Olivenöl in einem Topf erhitzen und die Schalotten glasig ansdünsten. Den Knoblauch zugeben, etwas später die Paprikawürfel unterrühren und alles kurz anschwitzen. Mit dem beiseite gestellten Fond ablöschen und ca. 20 Minuten bei geschlossenem Deckel köcheln lassen. Dabei die Hitze stark reduzieren.

7 Einen Topf mit ausreichend Wasser zum Kochen bringen.

8 Kapern und Oliven fein hacken und zum Sugo geben. Abschmecken.

9 Die Angelotti 2-3 Minuten im gesalzenen Wasser kochen, abgießen und in Olivenöl schwenken. Mit dem Paprika-Sugo und frischem Basilikum servieren.

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Aufwändige Herstellung die sich lohnt

Ich stand für diese Pasta geschlagene drei Stunden in der Küche, dabei hatte ich den Nudelteig Tags zuvor schon aufgetaut. Aber Nudelbahnen ausrollen, Füllung herstellen, abkühlen lassen und dann ca. 60 Angelotti herzustellen kostet eben Zeit. Und Nerven. Das Rezept stammt aus Christian Rachs “Kochgesetzbuch”, aus dem ich schon begeistert das ein oder andere Rezept gekocht hatte. Nur diesmal lieferte Herr Rach keine gute Beschreibung zur Herstellung der Nudeln, mit dem Effekt, dass ich den Teig zu dünn ausrollte und auch bei der Fertigung den ein oder anderen Fehler machte, so dass viele der Angelotti im Wasser platzten und recht wässrig daherkamen.

Ein klasse Paprika-Sugo – und auch noch schnell herzustellen!

Ich bemerkte das Problem während der Herstellung, und veränderte meine Technik bei der letzten Nudelbahn etwas. Und die rettete mir das Leben – ich bekam wenigstens ein paar schöne Nudeln aus dem Topf auf den Teller. So frustrierend die Herstellung der Angelotti war, so begeistert war ich vom Paprika-Sugo. Dieser ist wirklich schnell herstellbar und eignet sich definitiv als Sauce zu Fertigpasta. Die Kombination aus Paprika, Kapern und Oliven passt wunderbar und ist eine schöne Abwechslung zur “normalen” Tomatensauce. Diesen Sugo werde ich definitiv öfter zubereiten. Und ich werde meine Nudelherstellungsfähigkeiten weiter trainieren. Grummel.

Rezept

Zutaten für die Fenchel-Angelotti mit Paprika-Sugo (für 2-3 Personen):

Für den Nudelteig:

Für die Füllung:

  • 1 große Fenchelknolle
  • 1/2 Zitrone (unbehandelt)
  • 2 EL Olivenöl
  • 2 Thymianzweige
  • 200ml Gemüsebrühe
  • 25g Parmesan
  • 100g Ricotta
  • 1 Ei
  • 2 EL Semmelbrösel

Für den Paprika-Sugo:

  • 2 gelbe Paprika
  • 2 rote Paprika
  • 2 Schalotten
  • 2 Knoblauchzehen
  • 3 EL Olivenöl
  • 1 EL schwarze Oliven
  • 2 EL Kapern
  • Salz, Pfeffer
  • 1/2 Bund frischer Basilikum

Zubereitung:

1 Den Pastateig mit Grieß entsprechend der Anleitung herstellen.

2 Nun stellen wir die Füllung her. Dafür den Fenchel waschen und in grobe Stücke schneiden. Die Schale der Zitrone abreiben und beiseite stellen, den Saft auspressen und mit dem Fenchel mischen. Etwas Olivenöl in einem Topf erhitzen und darin den Fenchel farblos anschwitzen. Mit der Gemüsebrühe ablöschen, mit Salz und Pfeffer würzen sowie den gekerbelten Thymian zugeben. Bei nicht ganz geschlossenem Deckel und mittlerer Hitze kochen, bis der Fenchel weich geworden ist.

3 In der Zwischenzeit den Backofen auf 220°C vorheizen. Die Paprika waschen und vierteln, das Gehäuse entfernen. Auf ein Backblech legen und solange im Ofen lassen, bis die Haut Blasen wirft. Dabei kann diese auch sehr dunkel werden. Aus dem Ofen nehmen und die Haut abziehen. Achtung, die Dinger sind heiß (oh Wunder – sie kommen aus dem Ofen. Ich habe mir die Flossen trotzdem verbrannt)!

4 Nun den Fenchel abgießen – den Fond dabei auffangen. Fenchel mit einem Pürierstab pürieren und auskühlen lassen. Danach mit dem Ricotta, dem Ei, den Semmelbröseln und dem geriebenen Parmesan mischen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken. Die Zitronenschalen zugeben.

5 Den Nudelteig mit einer Nudelmaschine zu dünnen Bahnen mit ca. 12 cm Breite auswalzen. Ich empfehle, nicht bis zur dünnsten Stufe zur walzen sondern die zweitdünnste Stufe als Endstufe zu nutzen. Die Bahnen halbieren und im oberen Bereich mit Eiweiß einpinseln. Die Fenchelfüllung mit einem Spritzbeutel im unteren Drittel der Teigbahnen auftragen. Anschließend die Teigbahn von unten nach oben zuklappen (quasi die Füllung nach oben rollen). Die Teigrolle mit einem Löffelstiel alle 2cm eindrücken. Der Löffelstiel sollte 0,5cm breit sein und ebensobreite Einkerbungen hinterlassen. Die Angelotti an diesen Einkerbungen mit einem Messer oder Nudelrad auseinanderschneiden. Die Nudeln auf einem mit Mehl und Grieß bestäubten Blech zugedeckt gekühlt lagern.

6 Nun können wir den Sugo aufsetzen. Dafür die Schalotten und den Knoblauch in feine Würfel schneiden, ebenso die gehäuteten Paprika. Etwas Olivenöl in einem Topf erhitzen und die Schalotten glasig ansdünsten. Den Knoblauch zugeben, etwas später die Paprikawürfel unterrühren und alles kurz anschwitzen. Mit dem beiseite gestellten Fond ablöschen und ca. 20 Minuten bei geschlossenem Deckel köcheln lassen. Dabei die Hitze stark reduzieren.

7 Einen Topf mit ausreichend Wasser zum Kochen bringen.

8 Kapern und Oliven fein hacken und zum Sugo geben. Abschmecken.

9 Die Angelotti 2-3 Minuten im gesalzenen Wasser kochen, abgießen und in Olivenöl schwenken. Mit dem Paprika-Sugo und frischem Basilikum servieren.

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6 Comments

  1. nudelino 24. April 2011 at 23:12 - Reply

    Die Pasta die du zubereitet hast werden als Agnolotti bezeichnet. Die Bezeichnung Angelotti ist unbekannt.

  2. Sylvia 25. April 2011 at 14:49 - Reply

    Die Paprika-Sugo gabs bei mir gerade zu Rucola-Knödel. Irgendwie hast Du stark untertrieben, die Sauce ist der absolute Knaller! Leider ist der Topf schon leer…:-(

  3. Uwe 25. April 2011 at 16:21 - Reply

    @nudelino: oh, dann hat der gute herr rach auch einen hübschen fehler in seinem buch! danke für den hinweis!

    @sylvia: das stimmt, die sauce rockt derbe…

  4. Yoda kocht 20. Oktober 2013 at 21:28 - Reply

    Ich habe mich heute an die Agnolotti gewagt. Da es gleichzeitig auch meine ersten selbstgemachte Pasta war, hatte ich ähnliche Probleme wie Uwe, da ich nicht so genau wußte, wie die Konsistenz des Teiges sein soll. Letztendlich kamen auch bei mir ein paar ansehnliche Teigtaschen dabei raus. Das Sugo ist wirklich sehr lecker und passt perfekt zur milden Füllung der Agnolotti.

  5. Carsten Renken 29. März 2016 at 17:02 - Reply

    Moin Moin

    wenn Du die Paprikaschoten aus dem Ofen holst, lege sie in einen Gefrierbeutel, schließe den und warte bis die Schoten
    nur noch handwarm sind.
    Dann geht das Abziehe der Haut wie von ganz alleine.

    LG
    Carsten

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