Sizilianische Caponata

Sizilianische Caponata

8. August 2014

Hochsommer. Wie einem einprogrammierten Mechanismus folgend greife ich scheinbar ferngesteuert nach meinen Kochbüchern aus mediterranen Ländern, um der Hitze angemessen zu begegnen. Denn schließlich haben die Menschen dort über die Jahrzehnte perfekte Rezepte für die heiße Zeit des Jahres entwickelt.

Nachdem ich mich in dem letzten Jahr stark mit der Küche des Veneto und dem fantastischen Kochbuch “Die venezianische Küche” beschäftigt habe, scheine ich dieses Jahr etwas weiter südlich meine Inspiration zu finden: Sizilien und die sizilianische Küche haben es mit angetan. Vielleicht kommt das auch daher, dass an allen Ecken und Enden Kochbücher über die Küche der Mittelmeerinsel in den Regalen stehen. Die Küche Siziliens ist natürlich geprägt durch das Meer, und so ist es nicht weiter verwunderlich, dass sich viele Fischgerichte im Repertoire befinden. Daneben dominieren Pasta-Gerichte mit viel Gemüse sowie Süßspeisen die Speisekarten. Da Sizilien in der Geschichte zwischen Griechen, Römern und Arabern munter hin- und hergereicht wurde, finden sich Einflüsse der verschiedenen Kulturen noch heute in der Küche – vor allem in Hinblick auf die verwendeten Gewürze.

Eines der bekanntesten Gerichte aus Sizilien ist die Caponata, eine Gemüse-Sauce, die entweder kalt oder lauwarm, aber niemals heiß serviert wird. Die Verwendung der Sauce ist dabei sehr flexibel, sie wird sowohl zu einer Pasta als auch als Beilage zu Fisch oder Fleisch gereicht. Besonders köstlich ist auch die Variante, ein Stück frisches Ciabatta zur kalten Sauce mit einem kühlen Glas Marsalla zu genießen.

sizilianische-caponata-3Je nachdem, in welcher Region Siziliens man sich befindet, variiert die Zubereitung der Caponata hinsichtlich der genutzten Zutaten. Meine Variante besteht aus vielen Sorten Gemüse, die nun langsam reif werden und frisch im heimischen Garten oder den vielen Märkten verfügbar sind.

Die Zubereitung ist nicht weiter schwer. Das Gemüse wird in gleich große Stücke geschnitten, kurz angebraten und dann im Ofen fertig gegart. Der typische süß-saure Geschmack wird durch die Zugabe von Zucker und das Ablöschen mit Rotweinessig erreicht. Nachdem die Caponata im Ofen fertig gegart ist, sollte sie unbedingt auskühlen, damit sich der Geschmack voll entfalten kann. Am besten schmeckt mir die Sauce – ähnlich wie bei einer Lasagne – einen Tag nach Zubereitung. Yummy!

Und das beste: es gibt auch eine saisonal auf den Winter angepasste Caponata-Version!sizilianische-caponata

Rezept

Dauer: Ca. 90 Minuten

Zutaten für die Caponata (Für 4 Personen):

  • 500 g Pasta
  • 1 Aubergine
  • 1 Zucchino
  • 2 rote Zwiebeln
  • 1 kg reife Tomaten
  • 3 Stangen Staudensellerie
  • 1-2 Knoblauchzehen
  • 2 EL schwarze Oliven
  • 1 Handvoll Basilikum
  • 1 EL Kapern
  • 1 EL Pinienkerne
  • 50 ml Rotweinessig
  • 15 g Zucker
  • Etwas Olivenöl
  • Etwas Parmesan
  • Salz, Pfeffer

Zubereitung:

1 Die Aubergine in Würfel schneiden (Kantenlänge etwa 1,5 bis 2 cm), salzen und etwa 1,5 Stunden in einem Sieb abtropfen lassen und am Ende etwas ausdrücken. Inzwischen den Zucchino ebenfalls in Würfel schneiden, die rote Zwiebel und die Knoblauchzehen schälen. Die Zwiebel achteln und den Knoblauch fein hacken. Den Staudensellerie putzen und schräg in etwa 2 cm lange Stücke schneiden. Die Tomaten vierteln. Den Backofen auf 160°C vorheizen.

2 In einem großen Topf etwas Olivenöl erhitzen und portionsweise die Aubergine und den Zucchino goldbraun braten, entnehmen und beiseite stellen. Danach die Zwiebeln, den Knoblauch, den Staudensellerie, die Kapern und die Oliven anschwitzen. Auberginen, Zucchino und Tomaten zugeben, dann mit dem Zucker karamellisieren und mit dem Rotweinessig ablöschen. Alles etwa 60 Minuten im Ofen schmoren, bis die Tomaten fast zerfallen sind.

3 Währenddessen die Pinienkerne in einer Pfanne trocken goldbraun rösten. Die Caponata aus dem Ofen holen, durchrühren, mit den Pinienkernen vermischen und mit Salz und Pfeffer abschmecken. Pasta al dente garen.

4 Die Caponata kalt oder lauwarm mit der heißen Pasta vermischen. Kurz vor dem Servieren Basilikum untermischen, wer mag reibt etwas frischen Parmesan über die Pasta.

KEINEN BEITRAG MEHR VERPASSEN?
Ich benachrichtige Dich gerne bei Neuerscheinen eines Artikels unkompliziert per E-Mail - zudem kannst Du Dir meine E-Books kostenfrei herunterladen.
JETZT ANMELDEN
Kein Spam! Versprochen!
Ich gebe Deine Daten niemals weiter. Informationen zu Datenschutz, Analyse und Widerruf.

Hochsommer. Wie einem einprogrammierten Mechanismus folgend greife ich scheinbar ferngesteuert nach meinen Kochbüchern aus mediterranen Ländern, um der Hitze angemessen zu begegnen. Denn schließlich haben die Menschen dort über die Jahrzehnte perfekte Rezepte für die heiße Zeit des Jahres entwickelt.

Nachdem ich mich in dem letzten Jahr stark mit der Küche des Veneto und dem fantastischen Kochbuch “Die venezianische Küche” beschäftigt habe, scheine ich dieses Jahr etwas weiter südlich meine Inspiration zu finden: Sizilien und die sizilianische Küche haben es mit angetan. Vielleicht kommt das auch daher, dass an allen Ecken und Enden Kochbücher über die Küche der Mittelmeerinsel in den Regalen stehen. Die Küche Siziliens ist natürlich geprägt durch das Meer, und so ist es nicht weiter verwunderlich, dass sich viele Fischgerichte im Repertoire befinden. Daneben dominieren Pasta-Gerichte mit viel Gemüse sowie Süßspeisen die Speisekarten. Da Sizilien in der Geschichte zwischen Griechen, Römern und Arabern munter hin- und hergereicht wurde, finden sich Einflüsse der verschiedenen Kulturen noch heute in der Küche – vor allem in Hinblick auf die verwendeten Gewürze.

Eines der bekanntesten Gerichte aus Sizilien ist die Caponata, eine Gemüse-Sauce, die entweder kalt oder lauwarm, aber niemals heiß serviert wird. Die Verwendung der Sauce ist dabei sehr flexibel, sie wird sowohl zu einer Pasta als auch als Beilage zu Fisch oder Fleisch gereicht. Besonders köstlich ist auch die Variante, ein Stück frisches Ciabatta zur kalten Sauce mit einem kühlen Glas Marsalla zu genießen.

sizilianische-caponata-3Je nachdem, in welcher Region Siziliens man sich befindet, variiert die Zubereitung der Caponata hinsichtlich der genutzten Zutaten. Meine Variante besteht aus vielen Sorten Gemüse, die nun langsam reif werden und frisch im heimischen Garten oder den vielen Märkten verfügbar sind.

Die Zubereitung ist nicht weiter schwer. Das Gemüse wird in gleich große Stücke geschnitten, kurz angebraten und dann im Ofen fertig gegart. Der typische süß-saure Geschmack wird durch die Zugabe von Zucker und das Ablöschen mit Rotweinessig erreicht. Nachdem die Caponata im Ofen fertig gegart ist, sollte sie unbedingt auskühlen, damit sich der Geschmack voll entfalten kann. Am besten schmeckt mir die Sauce – ähnlich wie bei einer Lasagne – einen Tag nach Zubereitung. Yummy!

Und das beste: es gibt auch eine saisonal auf den Winter angepasste Caponata-Version!sizilianische-caponata

Rezept

Dauer: Ca. 90 Minuten

Zutaten für die Caponata (Für 4 Personen):

  • 500 g Pasta
  • 1 Aubergine
  • 1 Zucchino
  • 2 rote Zwiebeln
  • 1 kg reife Tomaten
  • 3 Stangen Staudensellerie
  • 1-2 Knoblauchzehen
  • 2 EL schwarze Oliven
  • 1 Handvoll Basilikum
  • 1 EL Kapern
  • 1 EL Pinienkerne
  • 50 ml Rotweinessig
  • 15 g Zucker
  • Etwas Olivenöl
  • Etwas Parmesan
  • Salz, Pfeffer

Zubereitung:

1 Die Aubergine in Würfel schneiden (Kantenlänge etwa 1,5 bis 2 cm), salzen und etwa 1,5 Stunden in einem Sieb abtropfen lassen und am Ende etwas ausdrücken. Inzwischen den Zucchino ebenfalls in Würfel schneiden, die rote Zwiebel und die Knoblauchzehen schälen. Die Zwiebel achteln und den Knoblauch fein hacken. Den Staudensellerie putzen und schräg in etwa 2 cm lange Stücke schneiden. Die Tomaten vierteln. Den Backofen auf 160°C vorheizen.

2 In einem großen Topf etwas Olivenöl erhitzen und portionsweise die Aubergine und den Zucchino goldbraun braten, entnehmen und beiseite stellen. Danach die Zwiebeln, den Knoblauch, den Staudensellerie, die Kapern und die Oliven anschwitzen. Auberginen, Zucchino und Tomaten zugeben, dann mit dem Zucker karamellisieren und mit dem Rotweinessig ablöschen. Alles etwa 60 Minuten im Ofen schmoren, bis die Tomaten fast zerfallen sind.

3 Währenddessen die Pinienkerne in einer Pfanne trocken goldbraun rösten. Die Caponata aus dem Ofen holen, durchrühren, mit den Pinienkernen vermischen und mit Salz und Pfeffer abschmecken. Pasta al dente garen.

4 Die Caponata kalt oder lauwarm mit der heißen Pasta vermischen. Kurz vor dem Servieren Basilikum untermischen, wer mag reibt etwas frischen Parmesan über die Pasta.

KEINEN BEITRAG MEHR VERPASSEN?
Ich benachrichtige Dich gerne bei Neuerscheinen eines Artikels unkompliziert per E-Mail - zudem kannst Du Dir meine E-Books kostenfrei herunterladen.
JETZT ANMELDEN
Kein Spam! Versprochen!
Ich gebe Deine Daten niemals weiter. Informationen zu Datenschutz, Analyse und Widerruf.

Hinterlasse einen Kommentar

8 Comments

  1. Kathrin 8. August 2014 at 14:01 - Reply

    Ich mache gerade Urlaub auf Sizilien und finde Du hast die sizilianische Küche gut beschrieben. Viele Grüße aus Marsala. Kathrin

    • Uwe 10. August 2014 at 11:34 - Reply

      Puha, da habe ich ja Glück gehabt und die richtigen Quellen zitiert :) Hab noch einen schönen Urlaub!

  2. lieberlecker 8. August 2014 at 15:34 - Reply

    Das einzige was mir fehlt … ist die sizilianische Hitze ;-)
    Liebe Grüsse aus Zürich,
    Andy

    • Uwe 10. August 2014 at 11:34 - Reply

      Ich kann mich in Nürnberg eigentlich nicht beschweren. Ist vielleicht nicht sizilianisch, aber ein durchweg vernünftiger Sommer soweit. :D

  3. Simone von Pi mal Butter 26. August 2014 at 01:07 - Reply

    Ich liebe Caponata! Wenn es dir die sizilianische Küche so angetan hat, dann ist bestimmt das Sizilien Kochbuch von Giorgio Locatelli genau das richitge für dich, sofern du es noch nicht dein Eigen nennst. Locatelli macht eine Variante der Caponata mit Rosinen und Bitterschokolade. Super lecker!

    • Uwe 26. August 2014 at 05:37 - Reply

      Huhu Simone, danke für den Tipp, ich habe mir das Buch gestern bestellt und freue mich schon darauf, es im Urlaub rege zu benutzen…

  4. Bo 29. Juni 2020 at 21:47 - Reply

    Ich liebe auch Caponata!
    In meinem Caponata Rezept wird davon gesprochen auf jeden Fall unbedingt Salz-Kapern zu verwenden – was ich auch immer mache.
    Müsste man mal testen, wie groß der Unterschied tatsächlich ist… ;)

    • Uwe Spitzmüller 11. Juli 2020 at 07:24 - Reply

      Ich glaube es ist hier wie immer – es gibt viele Varianten und jede ist auf ihre Weise köstlich. Wenn Du Salzkapern verwendest, muss einfach in Summe weniger abgeschmeckt werden. Ich hatte auch schon einmal Kapernblätter…

Leave A Comment

Weitere Artikel

  • Urgetreide-Salat mit Kohlrabi, Fenchel und Gurke

    Published On: 27. Februar 2024
  • Gnocchi mit Tomatensugo

    Published On: 13. Februar 2024
  • Ofengeschmorte Kürbissuppe mit Essigrosinen und brauner Butter

    Published On: 2. Januar 2024