Der Wecker klingelt, alles Wehren hilft nichts: Du musst aufstehen. Müde und morgenmufflig quälst Du Dich aus dem Bett. Ein kurzer Blick aus dem Fenster bringt Gewissheit: Es ist trübe, grau, regenverhangen. Die Zahnpaste ist auch leer und das Wasser in der Dusche kalt. Es ist Montag.
Du schlurfst zum Auto und fährst per Autopilot zur Arbeit. Natürlich sind keine Parkplätze mehr frei und Du musst laufen. Es ist kalt. Im Geiste gehst Du Deinen Arbeitstag durch und Dir fallen all die Themen ein, die Du Freitag bewusst auf Montag geschoben hast. Du könntest Dich verfluchen. Die letzte Rettung: Kaffee. Und dann bloß schnell weg von der Maschine, Kollegen könnten Dich ja ansprechen. Und reden wollen. Um 8 Uhr. Danke, wirklich nicht.
Du machst Die Türe auf und bleibst verwundert stehen. Deine Gedanken gehen dem Ursprung des angenehmen Geruchs nach, der Deiner Nase schmeichelt. Frisches Brot! Frischer Kaffee! Jemand scheint schon hier zu sein und Frühstück zuzubereiten. Nach einigen Schritten hast Du Gewissheit: Rebecca steht in der Küche, hat frischen Kaffee gemacht – nicht aus der Maschine, sondern per Hand. Zudem hat sie am Vortag frisches Brot mit Lavendel-Honig vorbereitet und sehr bald in der Früh gebacken. Der Duft des noch warmen Brotes durchströmt den Raum, Dich, nimmt alles gefangen.
Ingo und Susi sind auch schon da, grinsen. Stehen erwartungsvoll am Tresen und blicken auf den Kaffee, das duftende Brot und die frische Kumquats-Marmelade. Freude. Lebenslust. Energie.
So schön können Montage sein.
Rezept
Dies ist ein Rezept von Rebecca. Sie arbeitet ebenfalls bei Spirit Link und gehört zur Kochgruppe, mit der ich oft in der Mittagspause koche. Wir teilen die Leidenschaft für gutes, hausgemachtes Essen und frische, regionale Produkte. Danke, Becks!
Kumquats sind einer meiner liebsten Früchte: bitter, sauer und mit einem Haps gegessen. Da ich ein Kumquatsbäumchen besitze, das immer reichlich Früchte trägt, gab es bei uns dieses Jahr wieder Kumquatsmarmelade. Noch ist Saison, d.h. die Früchte sind zum einen leicht zu bekommen, zum anderen nicht ganz so teuer.
Zutaten für die Kumquats-Marmelade:
- 1kg Kumquats
- 1kg Gelierzucker
- Orangensaft
Zubereitungszeit: ca. 1,5h (je nach Küchenausstattung) + Ziehzeit über Nacht
Zubereitung:
Wichtig: die Früchte kann man mit der Schale essen (@Uwe: in case you didn’t know ;-)). Daher vorher gut waschen. Früchte von den Kernen befreien, falls – wie in meinem Fall – keine gute Küchenmaschinen oder Mixer zur Hand. Die Früchte hierfür quer durchschneiden und die Kerne entfernen. Bei 1kg Kumquats dauert das leider ein bisschen.
1 Ich mag meine Marmelade lieber mit Stückchen, deswegen zerschneide ich 1/5 der Früchte in feine Streifen. Der Rest wird mit dem Mixer püriert. Pürierte und geschnittene Kumquats mit dem Zucker mischen und über Nacht stehen lassen. Am nächsten Tag etwas Orangensaft hinzu – je nach Geschmack.
2 In einem großen Topf die gesamte Masse zum Kochen bringen und ca. 5-10min Kochen lassen. Ich mache den einfachen Marmeladentest: bisschen Marmelade auf einem Teller abkühlen lassen und schauen ob die Marmelade fest wird. Marmelade in – vorher heiß gespülte – Gläser füllen. Die Gläser so voll wie möglich machen. Deckel drauf und auf den Kopf stellen, damit sich oben keine Luftblasen bilden.
Wer seine Marmelade wie ich lieber nicht so süß mag, nimmt einfach etwas weniger Zucker :-)
Sieht herrlich aus! Ich hab gerade eben Aprikosen-Mango-Vanille-Marmelade eingekocht und fand das schon “exotisch”, aber Kumquat hab ich noch nie probiert… ;)
Liebe Grüße,
Ela
Gerade wenn man allzu süss nicht mag, ist diese Kumquat-Marmelade genial. Seit ich für dein Cookbook of Colors das Kumquat-Chutney gemacht habe, geht es mir nicht mehr aus. Es passt auf das Frühstücksbrötchen, aber ganz besonders liebe ich ein Teelöffelchen davon an Möhrengemüse.
Ich bin immer auf der Suche nach neuen, innovativen Marmeladerezepten und durch Zufall auf dieses gestoßen.
Kumquats – noch nie davon gehört, sieht aber (Google-Bildersuche nach zu beurteilen) echt lecker aus. Erinnert mich ein bisschen an Orangen, schmecken die auch so?
Eine Frage hätte ich noch: Ich habe vor kurzem eine Orangen-Himbeermarmelade gemacht und habe ewig lange beim Orangen filetieren gebraucht. Du hast hier nichts vom filetieren geschrieben, kann ich mir das also sparen? Würde mich über eine Antwort freuen, auch wenn der Blogartikel schon etwas älter ist. ;)
Hallo Hannah, Kumquats schmecken wie eine Mischung aus Orangen un Zitronen. Du kannst die Schale mitessen, das ist der größte Unterschied. Kumquats musst Du daher nicht filetieren. Beim Filetieren brauchst Du etwas Übung und ein scharfes Messer, dann geht’s einfacher.