Fränkische Bratwürste mit Gin-Sauerkraut

Fränkische Bratwürste mit Gin-Sauerkraut

28. November 2014

Bratwürste gehören, egal ob gegrillt, gebraten, geräuchert oder im Sud gezogen, zum Standard-Repertoire eines jeden Franken. Ich zeige Euch heute drei Sauerkraut-Variationen als Beilage dazu.

Zu den bekanntesten fränkischen Spezialitäten zählen die Nürnberger Bratwürste – genauer gesagt die Nürnberger Rostbratwürste. Als solche dürfen nur bezeichnet werden, die innerhalb der Nürnberger Stadtgrenzen nach einem penibel reglementierten Rezept hergestellt wurden, das 1313 erstmals vom Rat der Stadt Nürnberg festgeschrieben wurde.

Und so sind neben hochwertigstem Fleisch nur Schafsdärme, Salz, Pfeffer, Majoran und Gewürze nach Wahl des Erzeugers zu verwenden. Viele der in Nürnberg ansässigen, uralten Wirtshäuser haben Jahrhunderte alte Rezepturen, die sie hüten und weiter traditionsbewusst pflegen. Serviert werden die Würstchen dabei nach strengen Vorschriften: Sie dürfen nur auf dem Grill gebraten, auf einem Zinnteller serviert und mit Sauerkraut, Kartoffelsalat, Meerrettich oder Gebäck angeboten werden. Und niemals 2, 4, 5, 7 oder 9. Immer nur 6, 8, 10 oder 12 Stück. Oder 3 im Weggla. Oder 2 rohe als G’hägg-Weggla. Da ist der Franke eigen (Wie auch bei der Plural-Bildung. Die korrekte Mehrzahl von einem “Dellerla” (=Teller) ist natürlich völlig logisch viele “Dellerli”).

Fränkische Bratwürste sind größer als die kleinen “Nürnbergerle”, die Füllung ist zudem deutlich gröber. Serviert werden die Bratwürste auf einem Sauerkraut, das mit Gin und etwas Rahm verfeinert wurde. Der Gin gibt dem Kraut eine sehr warme Note, der zugefügte Rahm erzeugt ein wohlig-warmes Mundgefühl. Ein wenig Kümmel verhindert allzu heftige Nebenwirkungen der Verdauung.

Sauerkrautvariationen

Normalerweise wird das Sauerkraut in einem großen Topf zubereitet und dort mit ein paar Gewürzen wie Lorbeer, Wacholder, Kümmel oder Pfeffer aromatisiert. Ich finde es sehr spannend, bei der Zubereitung von Sauerkraut zu variieren und etwas Abwechslung auf den Teller zu bringen. Vor langer Zeit hatte ich die Bratwürste mit einem Sauerkraut-Mango-Fenchel-Salat serviert, was unglaublich gut miteinander harmoniert und mich wirklich überrascht hat.

Neben der eher extravaganten Variante mit Gin bereite ich mein Sauerkraut oft gebraten oder mit einer Senf-Mayonnaise zu.

Sauerkraut-Variationen

Gebratenes Sauerkraut

Dafür nehme ich das Sauerkraut aus dem Glas und presse es aus. Den Saft fange ich selbstverständlich auf, der wird zu einem späteren Zeitpunkt benötigt. Dann schäle und hacke ich eine Schalotte und schwitze diese in etwas Butterschmalz glasig an. Danach gebe ich das Sauerkraut zu und brate alles unter stetem Wenden, bis das Sauerkraut eine schöne braune Farbe angenommen hat. Mit Sauerkrautsaft ablöschen, etwas Butter zugeben und einköcheln lassen. Mit Salz, Pfeffer und Zucker abschmecken.

Sauerkraut mit Senf-Mayonnaise

Die Variante mit Senf-Mayonnaise ist reichhaltiger als die gebratene Variante, passt aber super zu regnerischen Tagen und einem guten Stück frischem Roggenbrot. Dafür mische ich 2 EL Mayonnaise mit 1 TL groben und 1 TL mittelscharfen Senf und schmecke die Mischung mit einem Spritzer Rotweinessig, Salz, Pfeffer und Zucker ab. Wer mag mischt ein wenig frisch gehackte Petersilie darunter. Mit dem warmen Sauerkraut vermengen, final abschmecken und servieren.

Rezept

Dauer: Ca. 45 Minuten

Zutaten für die fränkischen Bratwürste mit Gin-Sauerkraut (Für 4 Personen):

  • 4 Paar fränkische Bratwürste
  • Etwas Butterschmalz
  • 800 g Bio-Sauerkraut
  • 100 ml Gin
  • 100 g Butter
  • 1-2 TL Kümmel
  • 200 ml Sahne
  • Salz, Pfeffer

Zubereitung:

1 Das Sauerkraut mit dem Gin und dem Kümmel in einer Sauteuse erhitzen, dann bei mittlerer Temperatur etwa 30 Minuten köcheln lassen. Dann die Butter und die Sahne zugeben und mit Salz und Pfeffer abschmecken.

2 Die fränkischen Bratwürste in etwas Butterschmalz bei mittlerer Hitze langsam rundherum goldbraun braten. Tipp: Auch Würste dürfen rosa sein! Zum Braten eignet sich am besten eine schwere Eisenpfanne.

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Zu den bekanntesten fränkischen Spezialitäten zählen die Nürnberger Bratwürste – genauer gesagt die Nürnberger Rostbratwürste. Als solche dürfen nur bezeichnet werden, die innerhalb der Nürnberger Stadtgrenzen nach einem penibel reglementierten Rezept hergestellt wurden, das 1313 erstmals vom Rat der Stadt Nürnberg festgeschrieben wurde.

Und so sind neben hochwertigstem Fleisch nur Schafsdärme, Salz, Pfeffer, Majoran und Gewürze nach Wahl des Erzeugers zu verwenden. Viele der in Nürnberg ansässigen, uralten Wirtshäuser haben Jahrhunderte alte Rezepturen, die sie hüten und weiter traditionsbewusst pflegen. Serviert werden die Würstchen dabei nach strengen Vorschriften: Sie dürfen nur auf dem Grill gebraten, auf einem Zinnteller serviert und mit Sauerkraut, Kartoffelsalat, Meerrettich oder Gebäck angeboten werden. Und niemals 2, 4, 5, 7 oder 9. Immer nur 6, 8, 10 oder 12 Stück. Oder 3 im Weggla. Oder 2 rohe als G’hägg-Weggla. Da ist der Franke eigen (Wie auch bei der Plural-Bildung. Die korrekte Mehrzahl von einem “Dellerla” (=Teller) ist natürlich völlig logisch viele “Dellerli”).

Fränkische Bratwürste sind größer als die kleinen “Nürnbergerle”, die Füllung ist zudem deutlich gröber. Serviert werden die Bratwürste auf einem Sauerkraut, das mit Gin und etwas Rahm verfeinert wurde. Der Gin gibt dem Kraut eine sehr warme Note, der zugefügte Rahm erzeugt ein wohlig-warmes Mundgefühl. Ein wenig Kümmel verhindert allzu heftige Nebenwirkungen der Verdauung.

Sauerkrautvariationen

Normalerweise wird das Sauerkraut in einem großen Topf zubereitet und dort mit ein paar Gewürzen wie Lorbeer, Wacholder, Kümmel oder Pfeffer aromatisiert. Ich finde es sehr spannend, bei der Zubereitung von Sauerkraut zu variieren und etwas Abwechslung auf den Teller zu bringen. Vor langer Zeit hatte ich die Bratwürste mit einem Sauerkraut-Mango-Fenchel-Salat serviert, was unglaublich gut miteinander harmoniert und mich wirklich überrascht hat.

Neben der eher extravaganten Variante mit Gin bereite ich mein Sauerkraut oft gebraten oder mit einer Senf-Mayonnaise zu.

Sauerkraut-Variationen

Gebratenes Sauerkraut

Dafür nehme ich das Sauerkraut aus dem Glas und presse es aus. Den Saft fange ich selbstverständlich auf, der wird zu einem späteren Zeitpunkt benötigt. Dann schäle und hacke ich eine Schalotte und schwitze diese in etwas Butterschmalz glasig an. Danach gebe ich das Sauerkraut zu und brate alles unter stetem Wenden, bis das Sauerkraut eine schöne braune Farbe angenommen hat. Mit Sauerkrautsaft ablöschen, etwas Butter zugeben und einköcheln lassen. Mit Salz, Pfeffer und Zucker abschmecken.

Sauerkraut mit Senf-Mayonnaise

Die Variante mit Senf-Mayonnaise ist reichhaltiger als die gebratene Variante, passt aber super zu regnerischen Tagen und einem guten Stück frischem Roggenbrot. Dafür mische ich 2 EL Mayonnaise mit 1 TL groben und 1 TL mittelscharfen Senf und schmecke die Mischung mit einem Spritzer Rotweinessig, Salz, Pfeffer und Zucker ab. Wer mag mischt ein wenig frisch gehackte Petersilie darunter. Mit dem warmen Sauerkraut vermengen, final abschmecken und servieren.

Rezept

Dauer: Ca. 45 Minuten

Zutaten für die fränkischen Bratwürste mit Gin-Sauerkraut (Für 4 Personen):

  • 4 Paar fränkische Bratwürste
  • Etwas Butterschmalz
  • 800 g Bio-Sauerkraut
  • 100 ml Gin
  • 100 g Butter
  • 1-2 TL Kümmel
  • 200 ml Sahne
  • Salz, Pfeffer

Zubereitung:

1 Das Sauerkraut mit dem Gin und dem Kümmel in einer Sauteuse erhitzen, dann bei mittlerer Temperatur etwa 30 Minuten köcheln lassen. Dann die Butter und die Sahne zugeben und mit Salz und Pfeffer abschmecken.

2 Die fränkischen Bratwürste in etwas Butterschmalz bei mittlerer Hitze langsam rundherum goldbraun braten. Tipp: Auch Würste dürfen rosa sein! Zum Braten eignet sich am besten eine schwere Eisenpfanne.

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5 Comments

  1. Cheap & Cheerful Cooking 29. November 2014 at 23:40 - Reply

    Wow, klasse Inspiration für die Sauerkraut-Zubereitung. Ich esse das trotz der fränkischen Herkunft eh viel zu selten, was sich zukünftig auch dank der Rezepte hier hoffentlich ändert. Danke schonmal und viele Grüße. Andi

    • Uwe 4. Dezember 2014 at 14:33 - Reply

      Ach, das lese ich gerne! Freut mich!

  2. Claus 5. Dezember 2014 at 17:55 - Reply

    Mit Gin! Liegt ja eigentlich ganz nah, Wacholder! Wär’ ich trotzdem nie drauf gekommen

  3. Ulrich 19. Januar 2015 at 10:39 - Reply

    Hallo, ich hab gestern die gebratene Variante ausprobiert/variiert: Die Sauerkrautflüssigkeit hab ich weggekippt und durch Fruchtsaft (Traube) ersetzt und statt Zucker mit Honig (und zwar nicht zu knapp) gesüßt. War exzellent. Als nächstes versuche ich mich an der Gin-Variante. Bin schon gespannt.

    • Uwe 19. Januar 2015 at 13:39 - Reply

      Ui, das klingt auch super! Guter Tipp, danke für den Hinweis! Und viel Spaß beim Ausprobieren!

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