Warum es diesen Artikel braucht? Jährlich ereignen sich weltweit viele schlimme Unfälle, die durch ein unsachgemäßes Anzünden eines Grills verursacht werden. Wenn diese Anleitung dazu beiträgt, ein wenig mehr Sicherheit walten zu lassen, hat sich die Mühe mehr als gelohnt.

Vergiss Spiritus, Brennbeschleuniger oder künstliche Anzünder – alles, was Du brauchst, um Deine Kohle für einen Kugelgrill, Keramikgrill oder Smoker zu entzünden, ist ein Anzündkamin, ein wenig Pappe, Reisig oder Zeitungspapier. Und eine halbe Stunde Zeit.

Mit einem Anzündkamin vermeidest Du gefährliche Stichflammen und generierst perfekt erhitzte Holzkohle. Ich verwende Anzündkamine von Weber* und kann diese uneingeschränkt empfehlen.

Das Prinzip ist dabei denkbar einfach: Du schüttest Holzkohle oder Holzkohle-Briketts in den Anzündkamin. In diesem befindet sich ein Gitter, das verhindert, dass Kohle in den unteren Bereich fällt. Dort sitzt die Feuerquelle. Durch das Kamin-Prinzip und die entstehende Zugluft wird das Feuer angefacht und entzündet die Kohlen gleichmäßig. Nach etwa 20 bis 30 Minuten sind die Kohlen vollständig durchgeglüht (Du erkennst das daran, dass auch die obersten Kohlen mit einer weißen Asche-Schicht überzogen sind) und damit fertig für den Einsatz.

Wie Du einen Wassersmoker für einen “long job” wie Pulled Pork oder 3-2-1-Ribs mit der Minion-Methode richtig befeuerst, habe ich Dir hier beschrieben.

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Die Verwendung Schritt für Schritt:

  • Den Anzündkamin mit Kohle füllen
  • Den Anzünder anzünden und den Kamin auf die Feuerquelle stellen
  • 20 Minuten warten, bis die Kohlen durchgeglüht sind
  • Die Kohlen in den Grill schütten
  • Grillen

Was solltest Du auf jeden Fall beachten?

  • Plane genügend Zeit: Es dauert etwa 30 Minuten, bis die Kohlen heiß sind. Nicht früher abbrechen! Das hat ggf. Temperaturschwankungen auf dem Grill zur Folge.
  • Entzünde den Kamin auf dem Rost Deines Grills, so dass die entstehenden Funken (und heiße Asche) aufgefangen werden und nicht auf den Boden fallen.
  • Verwende nur natürliche Anzünder.
  • Immer mit Handschuhen arbeiten. Die Griffe des Anzündkamins können sehr heiß werden, beim
  • Umschütten kann es zu Funkenflug kommen. Gute Handschuhe schützen.
  • Die Kohlen nicht barfuß umfüllen. Fällt eine glühende Kohle daneben > großes Aua.

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FAQ zum Anfeuern eines Grills

Welche Anzünder soll ich verwenden?

Vergiss alle künstlichen Anzünder – Du brauchst diese nicht. Erstens sind diese meist nicht ganz billig, zweitens enthalten sie Stoffe, die sich auf dem Essen geschmacklich niederschlagen können. Zudem sind die meisten Inhaltsstoffe gesundheitlich zumindest bedenklich, so dass ein Verzicht ein unnötiges Risiko ausschaltet.

Ich verwende in der Regel drei bis vier Blätter Zeitungspapier, das ich locker knülle. Darauf stelle ich den Kamin, zünde das Papier an, was in der Regel auch ausreicht, um die Kohlen zu entzünden. Du kannst auch Pappe, trockene Holzspäne oder Reisig verwenden.

Welche Kohle soll ich verwenden?

Bitte benutze nur hochwertige Holzkohle oder Holzkohlebriketts ohne Zusätze. Diese färben geschmacklich nicht nur auf das Essen ab, sondern sind gesundheitlich zumindest bedenklich. Da es genug hochwertige Alternativen gibt, ist das Geld für gute Qualität sowohl aus gesundheitlicher, wie geschmacklicher und energetischer Sicht sinnvoll. Ich verwende z. B. „Grillis“ von ProFagus*.

Muss ich den Anzündkamin immer komplett füllen?

Anzündkamine gibt es in verschiedenen Größen (Weber hat zwei im Angebot, einen großen* und einen kleinen*). Je nachdem, wie viel und lange Du auf welchem Grillmodell grillen willst, kannst Du die Menge an Kohlen anpassen. Die Menge an Kohlen haben auch einen Einfluss auf die Temperatur. Je heißer der Grill werden soll, desto mehr Kohle brauchst Du tendenziell. Der Zusammenhang zwischen Kohlemenge und Temperatur ist komplex und differiert je nach verwendeter Kohle und benutztem Grill. Hier rate ich Dir, bei Google nach entsprechenden Erfahrungen mit Deinem Modell und Deinen Kohlen zu suchen.

Was mache ich mit übriger Kohle nach dem Grillen?

Wenn Kohle übrig bleibt und noch nicht durchgebrannt ist, kannst Du diese wieder verwenden und beim nächsten Anschüren mit im Kamin aufheizen.

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