undefined Es folgt der dritte Teil der vierteiligen Gastartikel-Serie zum Thema Tee-Mythen von Julia Amann. Im ersten Teil beschäftigte sich Julia bereits mit der Frage, ob Tee 3- oder 5 Minuten ziehen solle, im zweiten mit der Thematik, ob Früchtetee wirklich immer sauer wird.

Als Fan japanischer Grüntees höre ich immer wieder von Freunden und Kollegen: „Grüntee? Den mag ich nicht. Der ist doch bitter.“ Tja: Wenn die wüssten, was ihnen entgeht. Denn Grüntee wird nur bitter, wenn er falsch zubereitet wird. Aber was ist falsch daran und wie schmeckt Grüntee lecker?

Grüntee verträgt keine zu hohen Temperaturen beim Aufguss

Ganz einfach: Grüntee – egal ob als Japan oder China – verträgt keine zu hohe Temperatur beim Aufguss. Um ihn zu genießen, verwenden Sie Wasser, das – je nach Sorte zwischen 55 °C und 85 °Celsius heiß ist. Das geht am einfachsten mit einem Wasserkocher, bei dem man die Temperatur einstellen kann. Dieser heizt dann nur bis zur entsprechenden Gradzahl und Sie können Ihren Grüntee schnell und einfach richtig aufgießen. Wer sich keinen speziellen Wasserkocher kaufen mag, lässt das Wasser nach dem Kochen einfach ein paar Minuten offen stehen und misst – im Idealfall – vor dem Aufguss mit einem Thermometer nach.

Grüntee sollte nicht zu lange ziehen

Der zweite Fakt, der Grüntee bitter werden lässt, ist die Ziehzeit. Die meisten Grüntees schmecken nach etwa einer bis zweieinhalb Minuten Ziehzeit. Diese variiert je nach Sorte (Gyokuros kürzer, Senchas länger).

Wie hoch genau die richtige Temperatur und wie lange die richtige Ziehzeit ist, weiß der Teefachhändler.

Als Faustregel gilt jedoch: Die meisten Senchas schmecken zwischen 70° und 75° Grad Celsius, chinesische Tees (reine Grüne und Jasmintees) vertragen höhere Temperaturen bis 85 °Celsius als japanische Grüntees. Hochwertige Gyokuros benötigen niedrigere Temperaturen (55-65°C) als einfache Senchas.

 

Julia Amann ist Projektmanagerin in der digitalen Werbeagentur Spirit Link Medical in Erlangen. Mit Alexander Poetsch, Inhaber des Teefachgeschäfts “Evas Teeplantage” in Nürnberg, teilt sie die Leidenschaft für japanischen Grüntee und Darjeeling.

Im Blog Teepod.de schreiben die beiden seit 2008 Tipps und Tricks zur Teezubereitung, posten Teevideos und Rezepte mit Tee. Ein Teeglossar und Artikel zu Geschichte und Anbau von Tee erklären die wichtigsten Basics zum Thema und auch die Leser kommen im Blog zu Wort: In den „Interviews mit Teeliebhabern“ stellt Teepod.de immer wieder interessante Menschen vor, die sich ein Leben ohne Tee nicht vorstellen wollen.