chinatown-wet-market-8Der Tag startet mit einem Regenschauer bei 30°C und vielen Wolken: Nach zwei Tagen brütender Hitze tut das wirklich gut. Auch aus fotografischer Sicht freue ich mich über die Wolken, die natürliche Softbox lässt Farben kräftiger erscheinen. Das harte Sonnenlicht macht es doch eher schwer, gute Bilder zu schießen.

Nach einem weiteren Kopi O (Na? Erinnerst Du Dich? Wenn nein, hier findest Du meine „Enzykopidie”, hihi) begleite ich Chef Alex aus dem Restaurant Ember zum Wet Market in Chinatown.

Mit Chef Alex zum Wet Market in Chinatown

Morgens um vier stehen die Händler bereits in einem Großmarkt am Hafen. Dort werden die meisten Waren frisch mit den Schiffen geliefert und im Rahmen einer Auktion an die anwesenden Händler verkauft. Zwei Stunden später liegen Tonnen an frischem Fisch, Krabben, Hummer, Muscheln, Gemüse und Fleisch auf den Theken des Wet Market, um 8 Uhr fangen die meisten Stände an, zusammenzupacken. Ausverkauft. Wir waren heute etwas später dort, denn Chef Alex kennt viele der Händler seit 15 Jahren und hat feste Beziehungen. An dem einen oder anderen Stand gibt er Bestellungen für morgen auf, lässt sich beraten und folgt zumeist den Empfehlungen der Marktleute.

„Die Ware vom Großmarkt hat immer den selben Status, meist unreife Früchte, alles in allem eher mindere Qualität. Ich vertraue dem Rat der Marktleute, sie wissen in der Regel genau, was sie mir heute empfehlen können.“

Ähnlich wie bei André Chiang kreiert Chef Alex täglich Gerichte neu, die er als „market specialties“ auf der Karte bewirbt. So gibt es in seinem Restaurant neben ein paar Standard-Gerichten immer etwas Neues zu entdecken. „Diese Art zu kochen sorgt dafür, dass wir kreativ bleiben. Wir sehen uns morgens an, was geliefert wurde, machen mit dem Team eine halbe Stunde Brainstorming und fangen an zu kochen,“ sagt er, und man merkt, dass ihn genau diese Kreativität täglich motiviert.

Ich werde an einem der nächsten Tage früh aufstehen und nochmals zum Markt zurückkehren: Einmal, um die Marktleute und Käufer „in Aktion“ zu sehen, und zum Zweiten um ein paar gute Fotos zu schießen.

Chef Alex erklärt Details

Chef Alex erklärt Details

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Pandan-Blätter

Pandan-Blätter

Frische Erdnüsse

Frische Erdnüsse

Krabben, die wenig Fleisch besitzen und nur für Fonds benutzt werden

Krabben, die wenig Fleisch besitzen und nur für Fonds benutzt werden

Frisch geschuppt

Frisch geschuppt

Schupperstar

Schupperstar

Fischpaste wird in Verschiedenes gefüllt

Fischpaste wird in Verschiedenes gefüllt

Lunch im Restaurant „The Study“, Chinatown

Unweit meines Hotels befindet sich das Restaurant „The Study“, das einen Fokus auf typisch britischer Bistro-Küche hat. Die Einrichtung ist stylisch-industriell und besticht durch eine schöne Bar, über die man den Köchen beim Anrichten und finalisieren der Speisen auf die Finger sehen kann.

Die Gerichte sind alles andere als asiatisch, der britische Einfluss vergangener Kolonialzeiten ist aber hier und da noch deutlich spürbar – eben auch auf der kulinarischen Seite, weswegen ich mir auch diese Seite der Kulinarikvielfalt neben chinesischer, indischer und malayischer Küche ansehen möchte.

Chef Daniel serviert mir seine Signature Dishes (irgendwie hat hier jedes Restaurant mehrere Signature Dishes…): Als Vorspeise eine Interpretation der Scotch Eggs: Diese umwickelt er mit Iberico Pork Ham und serviert die Eier zusammen mit einem Meerrettich-Püree und Mandeln. Die Kreation ist gut, aber nicht außergewöhnlich.

Als Hauptgang bekomme ich eine vierfach gekochte Makrele mit Rotkraut und Stachelbeere. Daniel beizt die Makrele zunächst mit Salz, Kräutern und Limonenessig, dann confiert er sie in einer Mischung verschiedener Öle, bevor die Makrele gegrillt und schließlich – wohl zum Erwärmen – gekocht wird. Ich werde das Gefühl der Effekthascherei nicht ganz los.

Der Eigentliche Höhepunkt des Menüs: Der Nachtisch. Dieser besteht aus selbst gemachten Donuts, die mit Eis serviert werden. Und das Eis ist der Knaller: Daniel räuchert Mandeln, nachdem er sie geröstet hat. Daraus fertigt er schließlich das Eis, was einfach unglaublich schmeckt. Ich denke, dass ich das zuhause selbst ausprobieren muss…

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Scotch Eggs mit Iberico Ham

Scotch Eggs mit Iberico Ham

Makrele mit Rotkohl

Makrele mit Rotkohl

Eis von geräucherten Mandeln

Eis von geräucherten Mandeln

Flower Dome und ein „Afternoon Tea Menue“ im Restaurant Pollen

Der Flower Dome befindet sich in den “Gardens by the Bay” und ist im Wesentlichen ein riesiges Gewächshaus. Die Bepflanzung wechselt regelmäßig und zieht so Heerscharen Einheimischer und Touristen an. Gerade wurde die Ausstellung “Japanese Cherry Blossom“ durch „Tulipmania“ ersetzt.

Die liebevoll angelegten Blumenbeete sind beliebte Foto-Motive, weswegen ich den “Flower Dome” kurzerhand in „Selfie Dome“ umbenannt habe. Es hat schon eine Herausforderung, die vielen Selfie-Sticks wie Slalomstangen zu umkurven und nicht einzufädeln.

Wenn Du es aber geschafft hast, Dir Deinen Weg durch die knipsenden Grinsekisten zu bahnen, so gelangst Du irgendwann zum Restaurant „Pollen“, das sich optisch nahtlos in die Szenerie einfügt. Auf zwei Terrassen kannst Du im Erdgeschoss à la carte Essen oder im Obergeschoss auf der Terrasse tagsüber Tee oder Kaffee inklusive eines korrespondierenden „Afternoon Tea Menues“ genießen. Bestellst Du dieses, erwarten Dich 10 liebevoll arrangierte Kleinigkeiten: Fünf salzige Snacks, im Wesentlichen Kanapees mit mediterran inspirierten und asiatisch interpretierten Toppings. Die fünf süßen Köstlichkeiten sind europäisch geprägt: Neben Scones finden sich kleine Küchlein, Meringues und Macarons auf dem Teller. Lecker!

The Selfie Dome

The Selfie Dome

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Eine Variation an europäisch inspirierten Kanapees

Eine Variation an europäisch inspirierten Kanapees

Sweets: Brownies, Macarons, Meringue, Banana Cake, Scones

Sweets: Brownies, Macarons, Meringue, Banana Cake, Scones

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Singapore Flyer und Gardens by the Bay

Singapore Flyer und Gardens by the Bay