Zum Abendessen in Tim Mälzers Bullerei

Zum Abendessen in Tim Mälzers Bullerei

7. April 2012

Im Rahmen eines Hamburg-Besuchs hatte ich die Gelegenheit, in Tim Mälzers Restaurant „Bullerei“ zu essen und ihm kurz die Hand zu schütteln.

Die Bullerei ist ein hübscher Backsteinbau unweit des Schanzenviertels. Früher befanden sich dort die alten Viehhallen des Hamburger Schlachthofs, die vor dem Abriss gerettet und umgebaut wurden. Zum Haus gehören das Restaurant und das Café/Deli, in letzterem erhält man Speisen wie Burger, Steaks oder auch Kuchen aus der Vitrine.

Klassischer Industriecharme trifft moderne Architektur

Das Restaurant ist üppig bemessen und rustikal aber dennoch ansprechend eingerichtet. Die Architektur bewahrt den klassischen Industriecharme des Gebäudes, kombiniert ihn aber mit modernen Elementen. Massive Holztische unterschiedlicher Größen füllen den hohen Raum und bieten schätzungsweise Platz für 150 Personen. Im Raum befindet sich zudem eine große Bar sowie direkte Sicht in die Küche, in der emsig gearbeitet wird.

Das Restaurant war voll besetzt, was einen lauten Geräuschpegel verursachte. Mich erinnerte das Ambiente durch die Einrichtung und die Lautstärke an ein „modernes Hofbräuhaus“ – was mich zuerst etwas abschreckte. Wäre ich mit meiner Frau oder einer kleinen Gruppe von 4-6 Personen dort gewesen, so hätte mich dies wahrscheinlich sehr gestört. Wir hatten aber für 36 Personen reserviert, sodass die Gruppendynamik die Umgebung ausblendete.

Der tolle Service hat mich begeistert

Begeistert war ich vom Service. Wir wurden durchweg von freundlichen, kompetenten und aufgeschlossenen Kellnern bedient. Jede Rückfrage wurde perfekt und ausführlich beantwortet, das Personal nahm sich sehr viel Zeit. Eine solche Servicequalität, die nicht nur professionell sondern auch Nähe versprühte, hatte ich bis dato noch nicht erlebt.

Wir hatten ein 4-Gang-Menü vorbestellt. Sämtliche Gänge wurden für alle 36 Personen gleichzeitig in homogener Qualität serviert, was ich auf der einen Seite für sehr respektabel halte, auf der anderen Seite von einem solchen Restaurant aber auch erwarte.

4 Gänge für volle Mägen

Die Vorspeise bestand aus einem Dreierlei aus Beef Tatar, einem Frischkäse sowie einem Vanille-Lachs auf Selleriepüree. Vom Beef Tatar war ich etwas enttäuscht, für meinen Geschmack übertönten Tomate und Zwiebeln den Geschmack des Fleisches. Der Frischkäse und der Lachs waren gut, letzterer perfekt gegart. Die Kombination aus Vanille, Lachs und Selleriepüree empfand ich als sehr gewagt und hat meinen Geschmack nicht ganz getroffen.

Der Zwischengang brachte einen Klassiker: Ein Senf-Ei mit Kartoffelpüree und frischem Spinatsalat, serviert in einer Dose, die vom Service gekonnt entfernt wurde und den Blick auf das Gericht freigab. Das Ei hatte eine tolle, wachsweiche Konsistenz – rundum ein gelungenes Gericht.

Der Hauptgang bestand aus einem Stück Rinderfilet, einem gebutterten Maiskolben, Pesto und Kartoffelecken. Das Fleisch war perfekt gegart, durchgängig zartrosa und wäre perfekt als Einreichung für das Cookbook of Colors Event „Rosa“ im Monat April gewesen. Tim, wie wär’s?

Der Nachtisch bestand aus einer saftigen Schokoladentarte mit Saucen – ein schwerer Abschluss für ein reichhaltiges Menü.

Ein gelungener Abend mit gutem Essen

Zusammengefasst empfand ich persönlich nach meiner subjektiven Wahrnehmung das Menu in sich als wenig stimmig, die Komponenten passten für mich nicht wirklich zusammen. Das Essen steigerte sich von einer nach meinem Geschmack eher schwachen Vorspeise über den tollen Zwischengang bis zum perfekten Fleisch. Der Nachtisch war mir zu wuchtig – aber perfekt zubereitet und ein wirklicher Genuß. Alles in allem war es ein gelungener Abend mit gutem Essen.

Tim Mälzer und der Klugscheißer

Nach dem Essen hatte ich dann noch die Gelegenheit, Tim Mälzer die Hand zu schütteln und das ein oder andere Wort zu wechseln. Meine Kollegen kamen natürlich nicht umhin, im Voraus den Umstand zu erwähnen, dass „der Uwe auch gerne kochen und darüber bloggen würde“, was bei Tim Mälzer eine lustige Reaktion hervorrief: „Na, bei den Bloggern gibt es ja solche und solche.“ – begrüßt wurde ich dann mit den Worten „Sie sind also der Klugscheißer?“ – recht authentisch und sympathisch, wie ich finde. Und nicht jeder wird von sich behaupten können, von Tim Mälzer als Klugscheißer bezeichnet worden zu sein.

Tim versprach natürlich, auf meinem Blog vorbeizusehen. Tim, ich rechne mit einer Einreichung zum Cookbook of Colors! Ich zähle auf Dich!

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Im Rahmen eines Hamburg-Besuchs hatte ich die Gelegenheit, in Tim Mälzers Restaurant „Bullerei“ zu essen und ihm kurz die Hand zu schütteln.

Die Bullerei ist ein hübscher Backsteinbau unweit des Schanzenviertels. Früher befanden sich dort die alten Viehhallen des Hamburger Schlachthofs, die vor dem Abriss gerettet und umgebaut wurden. Zum Haus gehören das Restaurant und das Café/Deli, in letzterem erhält man Speisen wie Burger, Steaks oder auch Kuchen aus der Vitrine.

Klassischer Industriecharme trifft moderne Architektur

Das Restaurant ist üppig bemessen und rustikal aber dennoch ansprechend eingerichtet. Die Architektur bewahrt den klassischen Industriecharme des Gebäudes, kombiniert ihn aber mit modernen Elementen. Massive Holztische unterschiedlicher Größen füllen den hohen Raum und bieten schätzungsweise Platz für 150 Personen. Im Raum befindet sich zudem eine große Bar sowie direkte Sicht in die Küche, in der emsig gearbeitet wird.

Das Restaurant war voll besetzt, was einen lauten Geräuschpegel verursachte. Mich erinnerte das Ambiente durch die Einrichtung und die Lautstärke an ein „modernes Hofbräuhaus“ – was mich zuerst etwas abschreckte. Wäre ich mit meiner Frau oder einer kleinen Gruppe von 4-6 Personen dort gewesen, so hätte mich dies wahrscheinlich sehr gestört. Wir hatten aber für 36 Personen reserviert, sodass die Gruppendynamik die Umgebung ausblendete.

Der tolle Service hat mich begeistert

Begeistert war ich vom Service. Wir wurden durchweg von freundlichen, kompetenten und aufgeschlossenen Kellnern bedient. Jede Rückfrage wurde perfekt und ausführlich beantwortet, das Personal nahm sich sehr viel Zeit. Eine solche Servicequalität, die nicht nur professionell sondern auch Nähe versprühte, hatte ich bis dato noch nicht erlebt.

Wir hatten ein 4-Gang-Menü vorbestellt. Sämtliche Gänge wurden für alle 36 Personen gleichzeitig in homogener Qualität serviert, was ich auf der einen Seite für sehr respektabel halte, auf der anderen Seite von einem solchen Restaurant aber auch erwarte.

4 Gänge für volle Mägen

Die Vorspeise bestand aus einem Dreierlei aus Beef Tatar, einem Frischkäse sowie einem Vanille-Lachs auf Selleriepüree. Vom Beef Tatar war ich etwas enttäuscht, für meinen Geschmack übertönten Tomate und Zwiebeln den Geschmack des Fleisches. Der Frischkäse und der Lachs waren gut, letzterer perfekt gegart. Die Kombination aus Vanille, Lachs und Selleriepüree empfand ich als sehr gewagt und hat meinen Geschmack nicht ganz getroffen.

Der Zwischengang brachte einen Klassiker: Ein Senf-Ei mit Kartoffelpüree und frischem Spinatsalat, serviert in einer Dose, die vom Service gekonnt entfernt wurde und den Blick auf das Gericht freigab. Das Ei hatte eine tolle, wachsweiche Konsistenz – rundum ein gelungenes Gericht.

Der Hauptgang bestand aus einem Stück Rinderfilet, einem gebutterten Maiskolben, Pesto und Kartoffelecken. Das Fleisch war perfekt gegart, durchgängig zartrosa und wäre perfekt als Einreichung für das Cookbook of Colors Event „Rosa“ im Monat April gewesen. Tim, wie wär’s?

Der Nachtisch bestand aus einer saftigen Schokoladentarte mit Saucen – ein schwerer Abschluss für ein reichhaltiges Menü.

Ein gelungener Abend mit gutem Essen

Zusammengefasst empfand ich persönlich nach meiner subjektiven Wahrnehmung das Menu in sich als wenig stimmig, die Komponenten passten für mich nicht wirklich zusammen. Das Essen steigerte sich von einer nach meinem Geschmack eher schwachen Vorspeise über den tollen Zwischengang bis zum perfekten Fleisch. Der Nachtisch war mir zu wuchtig – aber perfekt zubereitet und ein wirklicher Genuß. Alles in allem war es ein gelungener Abend mit gutem Essen.

Tim Mälzer und der Klugscheißer

Nach dem Essen hatte ich dann noch die Gelegenheit, Tim Mälzer die Hand zu schütteln und das ein oder andere Wort zu wechseln. Meine Kollegen kamen natürlich nicht umhin, im Voraus den Umstand zu erwähnen, dass „der Uwe auch gerne kochen und darüber bloggen würde“, was bei Tim Mälzer eine lustige Reaktion hervorrief: „Na, bei den Bloggern gibt es ja solche und solche.“ – begrüßt wurde ich dann mit den Worten „Sie sind also der Klugscheißer?“ – recht authentisch und sympathisch, wie ich finde. Und nicht jeder wird von sich behaupten können, von Tim Mälzer als Klugscheißer bezeichnet worden zu sein.

Tim versprach natürlich, auf meinem Blog vorbeizusehen. Tim, ich rechne mit einer Einreichung zum Cookbook of Colors! Ich zähle auf Dich!

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4 Comments

  1. Juliane 7. April 2012 at 09:36 - Reply

    Oh … Neid! Die “Bullerei” steht bei mir ganz oben auf der Wunschliste an zu besuchenden Restaurants. Und so ein Foto mit Tim hätte ich natürlich auch zu gerne :-)

    Viele Grüße und schöner Tag noch,
    Juliane

    • Uwe 7. April 2012 at 11:19 - Reply

      Huhu Juliane, es war ganz nett da, jau :)
      Es war gut, keine Frage – aber eben auch nicht außergewöhnlich.

  2. feinschmeckerle 10. April 2012 at 11:02 - Reply

    tim sieht aber auch ein wenig aus, als haette er eine harte nacht hinter sich ;-)

  3. pimpimella 11. April 2012 at 10:26 - Reply

    Ich bin ein bisschen neidisch….übermorgen fahren wir nach HH, aber die Bullerei bekomme ich zeitlich vermutlich nicht unter.

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